Mexikanische Rundreise – Reisebericht

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Nach einer Tagesreise mit dem Flieger von Puerto Vallarta über Mexiko City nach Los Mochis (der
Flieger landete eine halbe Stunde früher als geplant!) wurden wir abgeholt und  vom
Flughafen zu unserem Hotel in El Fuerte gebracht. Schon die Begrüßung ließ mich wie zuhause fühlen.

Angekommen in der Posada del Hildalgo erwartete uns schon das beste Abendessen dieser Reise, gegrillte Süßwasserlangusten, das allein war die Tagesstrapaze schon wert. Obwohl schon weit nach 22:00 Uhr, führte mich ein lokaler Guide noch durch das kleine Kolonialstädtchen El
Fuerte, das wir schon am nächsten Morgen gegen 8:00 Uhr wieder verlassen sollten, mit dem EL
CHEPE – der einzigen noch existierenden Eisenbahnlinie Mexikos von Los Mochis nach Chihuaha.

Das besondere an dieser Strecke ist der  Höhenunterschied von 200 auf über 2500 Meter über dem Meer. Am 1. Tag führte uns die Zugfahrt aus der Ebene um El Fuerte über viele Brücken und unzählige Tunnels, vorbei an atemberaubende Schluchten und Wasserfällen, hinauf in die Barranca del Cobre.


Gegen Mittag erreichten wir Bahuichivo ein kleines Bergdorf, deren Bewohner vor allem vom Tourismus und der Eisenbahn leben. Übernachtet wurde im Hotel Mision in Cerocahui.

Das Highlight der Cerro del Galego am folgenden Tag fiel leider wegen anhaltender Regenfälle, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser. Der Fahrer brachte uns dennoch zur “atemberaubenden
Ausblicksplattform” – Danke an den Fahrer, denn die Straße war alles andere als leicht zu befahren.

Statt genialen Ausblicken und faszinierenden  Felsformationen erhielten wir eine ausführliche historische Lehrstunde über die Raramuri Indianer und den “Caballo Blanco”.

Dieser über die Grenzen Mexikos bekannte Ultramarathon hat Michael Hickman 2003 für die Raramuri-Indianer ins
Leben gerufen. Mik Tru oder Caballo Blanco , wie die Raramuri ihn nennen, war selbst eine Ultramarathon Läufer.

Zurück zum Bahnhof nach Bahuichivo. Beinahe pünktlich (15 Min. verspätet), was auf dieser Strecke schon mal vorkommen kann, ging die Fahrt weiter hinauf nach Barrancas del Cobre mit
Übernachtung am Rim – im Hotel Mansion Tarahumara.

Am nächsten Tag konnten wir auch den atemberaubenden Ausblick von der Bruchkante genießen, denn es schien wieder die Sonne bei wenigen Graden über Null. Aber es war ja Februar und Winter auch hier in der Sierra. Mit  Guadelupe, unserem Führer an diesem Tag, unternahmen wir einen Ausflug in den Nationalpark “Barrancas del
Cobre” zur Piedra Volada, genossen den  atemberaubenden Ausblick in die drei Schluchten des
Urique, Cobre und Tararecua und besuchten eine Raramuri Familie, die in einer Höhle am Rande des Rims wohnen.

(Raramuris leben heute noch größtenteils nicht in Dörfern und Städten, sondern als
Familienverband verstreut in den Bergen, in Höhlen bzw. Häusern). Statt einer aufregenden Seilbahnfahrt, ließen wir uns bei Kaffee und Gebäck viele technische Details zu dieser einzigartigen
Seilbahn ohne Zwischenträger von den Mechanikern erklären.


Kurz vor 15:00 Uhr fuhr El CHEPE wieder laut pfeifend aus dem Bahnhof von Posada Barrancas Richtung Creel. Vor Creel erreicht der Zug nach einer 360° Kurve den höchsten Punkt auf der Strecke.

Am 5. Tag unserer Zugreise besuchten wir morgens den Ararecasee, der nur Zuläufe und keinen Ablauf hat. Da
Winterzeit auch Trockenzeit bedeutet, war der Seespiegel sehr niedrig. Gefallen hat uns auch der Besuch des Tals der “Mönche” mit seinen sehr bizarren Felsformationen.


Auf der Rückfahrt besuchten wir Raramuri, die in einer dörflichen Gemeinschaft in der Mission San Ignacio arbeiten und leben. Am Nachmittag ging es auf die letzte Etappe nach Chihuahua, wo wir
gegen 21:30 Uhr, Dank eines guten Bordrestaurants, nicht hungrig ankamen.

Zuverlässig wurden wir
wieder vom Bahnhof abgeholt und zu unserem Hotel Plaza direkt an der Kathedrale gebracht. Bei einem Glas Wein bzw. Wasser wollten wir diesen Teil der Reise ausklingen lassen. Was uns nun
überraschte – in Downtown Chihuahua machen die Lokale um 22:00 Uhr zu. Der Abend war lau, die Stadt sehr schön, aber wie leergefegt. Was war hier los?

Wir fanden dann doch noch ein kleines Lokal, das “La Central”, und auch nur einen Steinwurf von der Kathedrale entfernt. Junge Leute betreiben dieses Lokal, das auch leckere Speisen anbietet. Hier bekam ich mein Gläschen Rotwein und auf die
Frage, warum alle Lokale schon geschlossen seien (in einer Stadt wie Chihuahua), erhielten wir keine
zufriedenstellende Antwort.


Mit einer geschichtlichen Stadtrundfahrt durch Chihuahua beendeten wir unsere Reise im Norden
Mexikos. Tags drauf ging es mit dem Flieger nach Cancun.
Die Menschen in der Sierra sind alle sehr entspannt, lachen viel, leider war mein Spanisch zu dürftig,
um ausführlichere Gespräche führen zu können.


Diese Reise auf dem EL CHEPE – CHIHUAHUA – PACIFICO – war perfekt organisiert und hat uns gut
gefallen. Wenn wir sie nochmals machen, dann mit einem 4tägigen Stopp in Barrancas del Cobre, für
ausgiebigeres Wandern, Zip-Riding und Hochseilgarten.


Großes Lob an Frau Gonser – die Gesamte Planung der Reise mit Eckpunkten von uns, die Vorortbetreuung durch Amapa-Tours, hat alles bestens geklappt. Die Übernachtungen
sind gut gewählt.


Auch die Weiterreise über Mexiko City nach Cancun und unsere individuelle Rundreise von Cancun – Merida – Campeche – Palenque – Chetumal – Tulum lief reibungslos, war aufregend, manchmal abenteuerlich.

Ausgestattet mit Adresslisten, Routenvorschlägen, Kartenmaterial als auch unserem
Navigationssystem last not least mein fantastischer Navigator auf dem Beifahrersitz fanden wir
überall problemlos hin.
Eine kleine Anregung noch, ein Chevrolet Matiz ist nicht geeignet mit eigenem Gepäck eine individuelle Rundreise zu starten. Wir haben uns für ein upgrade entschieden und hatten Glück.


Europ-Car Cancun konnte uns problemlos ohne große zeitliche Verzögerung ein passendes Auto zur
Verfügung stellen.


Über die Pünktlichkeit aller Abholungen konnte ich nur staunen, das hätte ich nicht erwartet.

VG

Individuelle Rundreise im Februar 2018 für Detlef C.W. und U. Boehnert

 

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