Copper Canyon im April

Copper Canyon

Von dem “Kupfercanyon” im Norden Mexikos hatte ich natürlich schon einmal gehört – überrascht hat mich die Region trotzdem.

Ständig hört man, dass der Norden Mexikos gefährlich sein soll. Daher bin auch ich mit einem etwas mulmigen Gefühl in den Flieger gestiegen. Da mir die Yukatan-Halbinsel ein halbes Jahr vorher aber so gut gefallen hat und ich Mexiko bereits in den 10 Tagen lieben gelernt habe, habe ich mich natürlich auch riesig auf die Reise gefreut – und wurde nicht enttäuscht.

Die Reise ging von Mexiko City mit einem Inlandsflug nach Chihuahua. Von der Stadt hatte ich keinerlei Vorstellungen, aber dass es ein wahres Mekka für Cowboys ist, habe ich nicht erwartet. Jeder dritte Mann läuft mit Hut und Cowboystiefeln durch die Stadt und es gibt ganze Viertel nur mit Westernreitshops. Nach einem ersten Stadtrundgang war ich beruhigt denn ich habe mich alles andere als unsicher gefühlt. Die Menschen waren nett und herzlich und haben sich gefreut, dass sich Touristen endlich auch mal für “ihr” Mexiko interessieren.

Weiter ging es nach Creel, einem kleinen Dorf nahe dem Kupfercanyon in der Sierra Tarahumara. Creel ist ein sogenanntes “Pueblo Mágico”, Ortschaften, die wegen ihres typischen und gepflegten Charakters als besonders sehenswert ausgezeichnet wurde. Creel an sich ist eine kleine Westernstadt mit einem Bahnhof des Zuges “El Chepe”, welcher im Norden fährt. Der Ort an sich ist sehr klein und vom Tourismus mit schönen Ausflugszielen in der Umgebung geprägt. Wir machten eine kurze Wanderung zum Wasserfall “Cusárare”, welcher aber leider zum Ende der Trockenzeit nur noch sehr wenig Wasser hatte. Dennoch muss es zur Regenzeit oder kurz danach ein spektakulärer Anblick sein. Auch ist die Region rund um Creel bekannt für deine Steinformationen, die aussehen wie Pilze und Frösche.

Die “Barrancas del Cobre” sind zwar größer als der Grand Canyon in den USA. Ehrlich gesagt habe ich gedacht: Felsschlucht ist Felsschlucht. Aber dem ist definitiv nicht so!

Von dem Besuch im Grand Canyon war ich enttäuscht. Ich habe es mir spektakulärer, einzigartiger und vor allem weniger touristisch vorgestellt. Dies alles hat mir nun der Kupfercanyon geboten.

Mit der längsten Seilrutsche der Welt über die Schlucht? Das ist die Überwindung definitiv wert und ein einmaliges Erlebnis, welches im Abenteuerparkt geboten wird. Ich hatte vorher schon einmal Canopy gemacht, aber 2.530 m und Geschwindigkeiten zwischen 80 und 135km/h sind schon besonders. Diese Nacht verbrachten wir nahe dem Park und der nächsten Haltestelle des El Chepe mit spektakulärem Ausblick. Die Zimmer des “Hotel Mirador” sind alle mit Balkon mit Blick in Richtung Canyon. Nicht nur tagsüber ein toller Ausblick, sondern auch nachts. Denn bei so wenigen Umwelteinflüssen ist der Sternenhimmel einfach unglaublich – in etwa genauso unglaublich wie auch früh morgens der Sonnenaufgang für den sich das frühe Aufstehen wirklich lohnt.

Weiter ging die Reise mit dem Zug. Endlich saßen wir also im El Chepe, einem Zug, der zwischen Chihuahua und dem Pazifik fährt. Das wirklich besondere sind die vielen tollen Ausblicke und Landschaftseindrücke die man gewinnen kann. So habe ich den größten Teil auch an den offenen Türen verbracht um tolle Fotos zu machen.

Die Fahrt ging nach El Fuerte einer wunderschönen Kolonialstadt. Im Zentrum der Stadt ist eine typische Plaza, wie man sie aus Lateinamerika kennt und hier findet tagsüber auch das Leben statt. Die Stadt an sich ist typisch Mexikanisch bunt und lebhaft mit einer großen Plaza im Zentrum. Einen tollen Ausblick über die Stadt bekommt man von den Mauern der alten Festung “El Fuerte”.

Die letzten zwei Tage habe ich für Sie auf Mexikos größter Tourismusmesse Tianguis Turistico in Mazatlán verbracht um neue Reiseideen zu finden und Kontakte herzustellen.

Meine vorherigen Bedenken bezüglich der Sicherheit waren komplett unbegründet, denn ich habe mich immer sehr sicher und willkommen gefühlt. Begeistert hat mich die Vielfältigkeit dieses großen Landes, welches deutlich mehr zu bieten hat als die berühmten Mayaruinen und traumhafte Strände. Doch eines war überall in Mexiko gleich: Die Lebensfreude und außergewöhnliche Freundlichkeit seiner Bewohner.

Lisa S., Reisezeitraum April 2018

 

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